Claudia Pomowski zeigt in der Ausstellung „NEXUS – Ostwind / Im Dialog mit östlichen
Kulturwelten“ Arbeiten, die assoziativ die momentane Unsicherheit und instabile Situation
in den osteuropäischen Ländern wiedergeben. Die entsetzlichen Kriegsereignisse der letzten
Wochen haben ein weiteres Mal gezeigt, wie außer Leib und Leben auch das Kulturerbe bedroht
ist (und ausgelöscht zu werden droht). Neben der Bewahrung von Leib und Leben müssen auch
Anstrengungen unternommen werden, um partnerschaftlich mit anderen Ländern (Museen/
Kulturschaffenden) Kulturschätze zu sichern.
Dicht an dicht zeigen sechs durch Siebdruck im Format 100 x 70 cm erstellte Bildtafeln eine Vielzahl
von Schmetterlingen der Gattung Euplagia. Schattenrisse des Insekts, Formen des Nachtfalters,
sind in unterschiedlichen Farben nebeneinander und übereinander gruppiert bzw. gedruckt.
Durch die abstrahierte Darstellung ist der in der Natur farblich sehr auffällige, markant gefärbte,
schön anzusehende Schmetterling hier seiner Schönheit beraubt. Die mehrfache Reduzierung der
Form weckt Assoziationen zu Tarnmustern (Camouflage).
Der Schmetterling, dessen Symbolcharakter in der Kunstgeschichte reich belegt ist, steht assoziativ
für Leben, Schönheit, Vergänglichkeit, Wiedergeburt. Es hängt vom Blick der Betrachtenden ab,
ob sie die Falter als im Flug bei Windstille erstarrt wahrnehmen oder sich an Insekten erinnert
fühlen, die am Boden einer ungenutzten Industriehalle liegen und gefangen und leblos scheinen.

  • Titel Euplagia quadripunctaria – Russischer Bär
  • Jahr 2022
  • Ausführung Siebdruck
  • Größe 100 x 70 cm