Ich begebe mich auf eine Reise westwärts, und lande in Bochum.
Bochum – Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt….singt Harald Grönemeyer in meinem Kopf und ich mal ihm ein Bild dazu, zu seinem westwärts, zu seinem Song Bochum. Bochum: Das Himmelbett für Tauben, ständig auf Koks. Kumpel stehen am Eingang zum Bergbau, irgendwo brennt ein Feuer, das Glühen, wenn die Schlacke abgestochen wird. Tief im Westen halt.
Nächste Station: Amsterdam. Sehnsuchtsort für Seefahrer, kulturelle Hauptstadt der Niederlanden, viel besungene Hafenstadt. The Port of Amsterdam singt erst Jacques Brel, dann David Bowie. Ich sehe den Fischer vor mit, der nur noch Fishheads and Tails ißt und sich dabei ganz langsam zu Tode trinkt. Das Meer produziert immer Sehnsucht, der Hafen verwaltet die, die grade auf ihre nächste Reise warten.
Dann noch weiter in den Westen, ab auf die Insel, ins Königreich, nach London. Hier besingen die Petshop Boys, die Jungs aus der Tierhandlung ihre Westendgirls. Manchmal bist du als Toter besser dran, du hältst eine Pistole in der Hand und sie zeigt auf deinen Kopf. Der Song handelt von jungen Frauen aus dem West End Londons, die auf Männer aus dem von Proletariern bewohnten East End treffen. Er erzählt von vergangene Zeiten und von Klassenunterschiede und innerstädtischen Druck.
Wenn ich London überlebe geht es noch weiter westwärts, weiter in den Westen in Europa kommst du kaum. Ich lande in Irland, in einer kleinen Stadt ohne Namen. Diese Dirty old town haben die Dubliners besungen, später die Pogues. I met my love at the gasworks wall, dreamed a dream, by the old canal. I kiss my girl, by the factory wall, dirty old town, dirty old town.
Die vier Songs, Klassiker der Popmusik, sind der Soundtrack zu meinen Bildern. Sie finden statt, sie haben beeinflusst, sie liefern den Inhalt. Sie transportieren ein bisschen Sehnsucht, ein bisschen Traurigkeit und produzieren Fernweh. Und sind mein zeichnerischer Beitrag zu einer Reise durch Westeuropa.