Die Fadenskulptur Durchdringung und Gleichgewicht ist in den länglichen Ausstellungsraum im Dachgeschoß des Bopparder Museums als leichtes, zartes Gebilde eingefügt.
Der Eindruck des Raumes ist stark geprägt durch das in der Barockzeit gebauten Dachwerk, dessen Balken frei sichtbar sind. Besonders die Querbalken oder Querriegel bestimmen hierbei den Eindruck. Was hier gebaut wurde, ergab sich aus praktisch sinnvollen, physikalischen Gesetzmäßigkeiten.
Auch das, was hier als die Fadenskulptur in diesen historischen Dachgeschoßraum hereingespannt ist, folgt zuerst einmal architektonischen Kräften.
Wir haben ein Zusammenwirken von Kräften des Zuges und des Gegenzuges. Sehr genau müssen die Schnüre gespannt werden um das richtige Gleichgewicht zu finden von zu viel und zu wenig. Zwei Hauptschnüre halten die Konstruktion. Sie werden durch ein Eisengewicht nach unten gezogen. In die geknüpften Schlaufen der Hauptschnüre ist die etwas dünnere Schnur eingefädelt. Diese Schnüre bilden dann Felder, Flächen.
Es ist nur ein einziger Faden, der durch die ganze Skulptur läuft.
Während bei dem Gebäude alles auf fester, unverrückbarer Statik beruht, die alles sicher stützt und zusammenhält, soll hier ein freies Gebilde entstehen, welches noch anderen Wirkungen als den rein architektonischen Kräften folgt.
Ich nenne dieses Gebilde > Fadenskulptur < . Skulptur ist ein Begriff der Bildhauerei.
Als Bildhauer und Plastiker suche ich danach, aus den Kräften des Lebendigen zu arbeiten. Dies führt auch zu anderen Erlebnissen des Raumes, welchen man auch plastischen Raum nennen kann.
Der physische Raum ist seinem Charakter nach punktuell und zentrisch.
Der Raum, in dem das Lebendige urständet, ist seinem Wesen nach ebenenhaft und sphärisch.