Ausgangspunkt: Allerheiligen 2023 in der Sayner Hütte. Außer mir gab es keine Besucher, es regnete in Strömen, war ziemlich dunkel und ich erlebte eine mystische, fast schon sakrale Atmosphäre. Diese Stimmung inspirierte mich bezüglich der Gestaltung meiner Arbeit. 

Meine Arbeiten greifen verschiedene Themen des Innenlebens der Sayner Hütte auf: die dominierenden Farben Schwarz und Weiß; Texturen wie sie sich in den Bruchstein- und Ziegelsteinwänden zeigen; nicht renovierte Bereiche wie beispielsweise Teile der Wände; die enormen Energien, die hier wirkten.

Ich nähre mich dem Industriedenkmal Sayner Hütte malerisch auf einer abstrakten Ebene an. Die enorme Höhe der Gießhalle und die monumentale Architektur des Industriebaus aus dem 19. Jahrhundert mit seinen eisernen Hohlsäulen und Rundbögen verlangten nach großen Formaten. In Farbgebung und Struktur sind sowohl die Themen Alterung und Abnutzung wie auch die Vergänglichkeit der Dinge erkennbar. 

„Schöpfung 1“ korrespondiert einerseits mit den dunklen, schweren Eisenträgern der Halle, Säulen und Rundbögen, aber auch mit verschiedenen Wandbereichen. Andererseits treten die hellen Bereiche der Bilder mit den weiß getünchten Wänden in Beziehung und lassen eine gewisse Leichtigkeit entstehen. Dieser Kontrast zwischen schwer und leicht, dunkel und hell ist ein prägendes Element der Arbeit.

„Schöpfung 2“ bezieht sich auf die damals geleistete Arbeit in der Gießhalle: Elementare Kräfte wirkten, Funken sprühten, Flammen loderten, Menschen arbeiteten unter unglaublichen Temperaturen und verflüssigten Eisen, mit dem Ziel, neue Formen zu gestalten. Die Dynamik und Lebendigkeit des Bildes bringt genau das zum Ausdruck. 

  • Titel Schöpfung 1 + Schöpfung 2
  • Ausführung Sperrholztafeln, mineralische Wandfarbe mit Acrylanteil, dünne Papiere, Pigmente, Acrylbinder, Marmormehl, Champagnerkreide, Bitumen-Dachlack, Acrylfarbe, Asche, Papiere/Pappen.
  • Größe je 133 x 195 x 6 cm
  • Jahr 2023
  • Website www.ritadaublaender.de