Die Gießhalle der Sayner Hütte ist ein Industriebau des frühen 19. Jahrhunderts, in der serielle Eisengüsse hergestellt wurden. Der damit verbundene Fertigungslärm und die Betriebsamkeit stehen in einem seltsamen Kontrast zu der Architektur, die an Mittel- und Seitenschiffe einer Kirche erinnert.
Diese Stimmung greife ich in meinem kinetischen Objekt „Zeitrahmen“ auf.
In einem Holzrahmen sind 35 baugleiche Module auf 5 Ebenen in einem gleichmässigen Raster angeordnet. Je eine runde, weiße Scheibe ist an der Sekundenzeigerachse eines Quarzuhrwerkes befestigt und dreht sich so in einer Minute, im Sekundentakt, einmal um die eigene Achse. Alle 35 Module machen zwar das gleiche, allerdings zeitversetzt und mit wechselnden Ansichten zum Betrachter. Dadurch ergeben sich rhythmische Strukturen mit einer Stimmung, zwischen meditativ und geschäftig.