Ausgangspunkt meiner Arbeit für Nexus V sind Grabgitter aus Gusseisen, die im Umfeld der Sayner Hütte gefunden wurden und auch dort gegossen wurden. Es handelt sich um drei unterschiedlich ausgeführte Fragmente mit  gotisch inspirierten sakralen Schmuckelementen und dem typischen Gestänge von Zäunen. 

Das Formprinzip der Wiederholung und der seriellen Verarbeitung wird deutlich sichtbar und ist auch ein wesentlicher Teil meiner künstlerischen Umsetzung. Die Fragmente werden vielfach mit Papier abgeformt. Durch Drehungen, Montage und Farbgebung werden die Formwiederholungen variiert und frei hängend im Raum installiert. 

Die plastischen Elemente täuschen durch ihre scheinbare Echtheit vor, dass das Ausgangsobjekt noch real vorhanden und zu erkennen ist; durch die Drehung der einzelnen Fragmente wird jedoch sichtbar, dass es sich „nur“ um Hüllen handelt, die Fragilität und Hinfälligkeit suggerieren. 

Die Farbgebung in hellen Tönen verstärkt die Anmutung von Leichtigkeit und Transparenz und steht zudem im Kontrast zum umgebenden Raum, der von Schwere und der dunklen, grafischen Wirkung der Eisenträger geprägt ist.

Die leichten Papierformen kontrastieren ihre Ausgangsform, die Grabgitter aus Eisen. Einstmals zum Schutz der Gräber fest im Boden verankert, verlieren sie nun ihre statische Schwere und geraten beim geringsten Luftzug in Bewegung.

Frei hängend im Raum ermöglicht das Zusammenspiel der einzelnen Formen immer wieder neue Sichtweisen und entfaltet eine fast spielerische Wirkung.

  • Titel Grabgitter
  • Ausführung Papierabguss, Draht
  • Größe 200 x 150 x 100 cm
  • Jahr 2023/24
  • Website www.krautkremer-art.de