Ein besonderer Schwerpunkt des in der kurfürstlichen Burg heimischen Museum Boppard besteht in der Ausstellung zu Leben und Werk von Michael Thonet. 

Die Kurven und die schwungvollen Rundungen der dort gezeigten Bugholzmöbel sind nicht nur charakteristische Merkmale einer genialen Möbelproduktion, sondern sie wirken auch ganz allgemein prägend auf die Formgestaltung. 

Für die Ausstellung „Nexus IV“ habe ich diesen Aspekt des Bopparder Museums als Thema gewählt. 

Im Zentrum meines Beitrags steht der Versuch, den Thonetschen Schwung als gestische Spur im Sinne eines abstrakten Widerhalls auf Papier zu bannen . 

Die Malbewegung, die sich in einer ephemeren Umgebung verliert, ist sozusagen das Echo auf die Thonetsche Formenwelt, wobei die Farbe eine nur untergeordnete Rolle spielt. Die Spannung der Spuren untereinander ist es, die entscheidend ist. Die sich umspielenden und verschlungenen Linien halten das Bild im Gleichgewicht, ähnlich der hölzernen Bögen des Tischlers, die Ausdruck von Kraft und Leichtigkeit sind.

  • Titel: F.TH.
  • Jahr: 2021
  • Ausführung: Mischtechniken auf Papier
  • Größe: je 65 x 50 cm