Die Geschichte der Burg, des Museums und der Stadt Boppard ist von Männern geschrieben und handelt von ihnen. Frauen finden keine Erwähnung, es sei denn als Heilige oder am Rande als Ehefrauen. Mit meiner Arbeit möchte ich die nicht erwähnten Frauen in das Museum bringen.
Ich verspinne bunt gemischte Frauenhaare und häkle aus den daraus entstehenden Fäden einen lichten Vorhang. Das Stück ist im Ganzen gefertigt. Ein fast endlos wirkendes Band, leicht und transparent durch das Spiel flirrenden Haares.
Der Vorhang zeigt die Identität einer großen Menge von Frauen, repräsentiert durch ihre Haare, in weiblich anmutender Handarbeit gefertigt. Er wird nicht aufgezogen, bleibt verschlossen und doch lüftet er die Geschichte, zeigt das Verborgene, nutzt das Stilmittel des Vorhangs als Projektionsfläche, um die Rolle der Frauen in der Geschichtsschreibung neu zu inszenieren.