Patmos ist eine griechische Insel in der südlichen Ägäis. Sie ist der Ort der Schöpfung der Offenbarung des Johannes.
In römischer Zeit war sie ein Ort der Verbannung. Um 1000 entstand dort das Johannes-Kloster, eines der wichtigsten Klöster der griechisch-orthodoxen Kirche.
Friedrich Hölderlin schrieb 1803 eine Hymne mit dem Titel „Patmos“. Sie ist dem Landgrafen zu Homburg gewidmet. Schon der Titel des Gedichtes weist auf verschiedene Schichten und Motive -christliche, griechische, mythologische, menschliche -, die miteinander verwoben werden. Friedrich Hölderlin setzte mit diesem Gedicht auch eine eigene Auffassung, einen Entwurf einer positiven Geschichtsphilosophie. Aber wesentlich ist natürlich die Sprache, das Wort.
Die 3. und 4. Zeile sind wohl die bekanntesten Verse: „Wo aber Gefahr ist, wächst/ Das Rettende auch.“ Hölderlin beschreibt in diesem Langgedicht von fünfzehn Strophen á fünfzehn Zeilen in nicht leicht zu verstehender Weise den Versuch des Erkennens, einer Deutung von Seiten eines menschlichen Individuums. Dieser Prozess wird nicht nur beschrieben, sondern im Gedicht gleichsam auch vollzogen. Das Werk erfährt so einen sprachkräftigen und prophetischen Charakter.
Ich habe die Bilder zu diesem Gedicht im Sommer 2023 auf der Nachbarinsel von Patmos, Samos, gemalt.