Als Eisgang wird das Treiben und Verkeilen von Eisschollen auf flie.enden Gew.ssern bezeichnet. Vor vielen Jahrzehnten fror der Rhein das letzte Mal zu – ein atemberaubendes Naturschauspiel.

Iris Stephan inszeniert einen Ort abstrakter Schönheit und tiefatmender Spannung zwischen Mensch, Tier und Natur. Erstarrtes Sein, in Kunst gebannt.

Wir betreten einen Raum, rechteckig, weiß die Wände, eine große Fensterfront mit Blick auf das romantische Rheintal. Wir sehen gro.formatige Malerei von bizarrer, kalt leuchtender Schönheit und Objektkunst. Am Fenster eine reglose Versammlung einheimischer Tiere. Wie Flüchtlinge am falschen Ort. Sehnsuchtsvoll schauen einige von ihnen hinaus. Die von Menschenhand manipulierte Natur ist zum feindlichen Lebensraum geworden. Die Welt scheint aus den Fugen. Das Museum dient den Tieren als letzter, befremdlicher Zufluchtsort, als moderne Arche Noah.

  • Titel: Der letzte Eisgang
  • Jahr: 2021
  • Ausführung: Bodeninstallation / Tierpräparate und Mischtechnik auf Leinwand
  • Größe: 100 x 400 cm und 160 x 120 cm