Rita Thompson

Die überdimensionale Fotografie der Arbeiter auf dem Gelände der Sayner Hütte inspirierte mich zu einem Dialog mit den Arbeitern der Sayner Hütte im 19. Jahrhundert. Dabei rücke ich sowohl die Einzelpersonen als auch die kollektive Arbeiterschaft in den Fokus. Obwohl die Hütte zeitweise als Musterbetrieb galt, führten die oft hoch qualifizierten Arbeiter ein entbehrungsreiches Leben. Dieses war geprägt von langen Arbeitszeiten, körperlich extrem anspruchsvollen Tätigkeiten und hohen Gesundheits- sowie Unfallrisiken. Die existenzielle Abhängigkeit der Arbeiter vom Unternehmen wurde nur sehr langsam durch eine gewisse soziale Absicherung ersetzt. Meine plastische Arbeit reflektiert diese Realität und setzt sich sowohl mit der Individualität der Arbeitenden als auch mit der konstanten Unterordnung und dem bedingungslosen Gehorsam der gesamten Arbeiterschaft in Zeiten der Industrialisierung auseinander.