Unverrückbar und auf ewige Zeiten hin gebaut akzentuieren die Burgen das Mittelrheintal. Betrachtet man die Bauwerke im Verlauf der Jahrhunderte, so fallen Nutzungsänderungen auf, die sich in den Grundrissen ablesen lassen. Hier wurde ein Turm ergänzt, dort ein Wassergraben, der dann Jahrzehnte später wieder zugeschüttet wurde. Mal diente eine Burg als Verteidigungsanlage, mal als Gefängnis; mal war der Innenhof Zufluchtsort, mal Garten. Hier wurden neue Fensteröffnungen in die dicken Mauern gebrochen, dort welche zugemauert oder verkleinert. Mal gaben die Fenster die Schussrichtung im Verteidigungsfall vor, dann wieder schafften sie einfach nur neue Blickbeziehungen nach außen. Beispiele für Veränderungen über die Jahrhunderte hinweg gibt es auch im jetzigen Museum Boppard reichlich.
Mein Ausstellungsbeitrag greift das Bild der sich ändernden Grundrisse und Funktionen auf, wobei es der Phantasie des Betrachters überlassen sei, die einzelnen Elemente meiner kinetischen Grafik zu interpretieren.
Das Objekt besteht aus vier Einzelmechaniken, die zusammen einen Raum umschreiben. Die grafischen Elemente „ Fläche, Linie, Punkt“ – hier übersetzt als Bleche, Stangen und Gelenke – werden über Uhrwerke angesteuert und verändern so im Stunden- bzw. Tagesverlauf permanent ihre Position zueinander. In der Kombination von Stunden- und Minutenzeiger-Laufwerken entstehen sich ständig ändernde Bilder.