Das Chanson „Douce France“ ist eine Hommage des berühmten Sängers Charles Trenet an sein Heimatland Frankreich. Er besingt darin seine Liebe zu diesem Land und die nostalgisch-verklärten Erinnerungen an das Dorf seiner Kindheit.
Unser Nachbarland Frankreich ist auch für mich „Douce France“. Kein anderes Land habe ich so oft besucht wie Frankreich. Sehr viele verschiedene Reisen haben mich in nahezu alle Regionen dieses Landes geführt. Auch meine Eindrücke sind nostalgisch verfärbt. Bei den meisten meiner Erinnerungen handelt es ich um Urlaubssituationen, in denen häufig der normale Alltag ausgeblendet wird oder zumindest in den Hintergrund tritt.
Was erfahren wir von einem Land, das wir bereisen, aber nicht für längere Zeit dort leben und den Alltag kennenlernen? Inwieweit ist mein Bild von Frankreich auch geprägt von Erzählungen, Filmen und Romanen? Und: Sind diese Bilder nicht trotzdem auch ein Teil der Wahrheit?
Mit diesen Fragen setzt sich die Installation „Douce France“ auseinander: Gezeigt werden gesammelte Erinnerungsstücke, Urlaubsmitbringsel aus verschiedenen Regionen Frankreichs. Ein Wasserkrug aus dem Perigord, ein Waschset mit Seifenschälchen von einem Flohmarkt auf der Ile de Ré, Geschirrtücher aus einem kleinen Kramladen in einem Dorf in der Normandie, ein versilberter Kerzenleuchter aus einem Antiquitätenladen im Burgund. Diese und andere Gegenstände werden präsentiert auf einem kleinen Tisch, der aus einem Straßencafé in Frankreich stammen könnte. Ergänzt wird die Installation durch ein Gemälde an einer Wand hinter diesem Tisch, das die mediterrane Stimmung eines Sommertages an der französischen Südküste in sich trägt